Der Lastesel

Als Renate ihres Lada Samara überdrüssig wurde, traf es sich ausgezeichnet, daß die Sparkasse Krefeld ein paar außer Dienst gestellte Fahrzeuge anbot.
Während sich einige für den 7 Jahre alten Passat interessierten und bewarben, wollte außer uns anscheinend niemand den nur 5 ½ Jahre alten Omega A Caravan (wie Kombis bei Opel traditionell heissen) haben. Das war ein ausgesprochener Glücksfall für uns !


Dieser Omega in seiner Buchhalterausstattung erwies sich als das günstigste und zuverlässigste Auto, das wir bisher hatten. Im ersten Jahr hat meine Frau quasi nur getankt. Im zweiten Jahre zogen wir mit ihm unsere Bibliothek und Videothek von Neuss nach Hückelhoven um, wobei wir seine große Klappe und den enormen Stauraum sehr zu schätzen lernten.


Am Ende des dritten Jahres haben wir ihn dann mit einer Vialle-Flüssiggas-Anlage ausgestattet und dieser LPG-Umbau war einfach 'ne Wucht. Wer nicht wußte, daß der Wagen auf Gas läuft, hat es auch nicht bemerkt (außer vielleicht beim Tanken). Sobald der Motor nach dem Start durchlief, schaltete die Anlage auf Gasbetrieb um, was sich nur durch den Wechsel der Diodenfarbe im LPG-Benzin-Umschalter und einem Wechsel der Tankanzeige von Benzinstand auf Gasfüllstand bemerkbar machte. Da der 48l-Reserveradmuldentank trotz gut 5cm Überhöhung über dem Laderaumniveau einfach zu wenig Reichweite hatte, verbaute unser damaliger Gasumbauer noch einen Halter für einen 60l-Bombentank auf der rechten Seite der Ladefläche, fixierte den Tank mit Schnellspanngurten und verband ihn mittels einer Schnellkupplung mit dem Muldentank, damit man den Zusatztank bei Bedarf "mal eben" rausnehmen konnte...


Im vierten Jahr(1999) hatte ein anderer Verkehrsteilnehmer Renate beim Spurwechsel übersehen und bei Tempo 120 von der linken Spur auf die Fahrbahnbegrenzung gedrängt. Den daraus resultierenden fahrwerkstechnischen Totalschaden konnten wir durch Umbau der entsprechenden Teile von einem Schrottfahrzeug, das ich zu diesem Zweck extra gekauft und per Trailer von Krefeld angekarrt hatte, gerade noch abwenden. Die vom Schlachter übernommene Anhängerkupplung war dabei sozusagen der Aktionsbonus.


Im Jahr 2000 machten wir mit dem Omega Urlaub in Bonnie old Scotland und hier machte sich die aus den 108l Tankvolumen resultierende Reichweite wegen der hohen Benzinpreise in GB echt bezahlt. Einmal von Inverness von Ost nach West um den Norden Schottlands herum mit einer Tankfüllung. Dabei bewährte sich der Omega als angenehmer Reisewagen.


Nachdem wir in 2002 bereits eine Spritleitung getauscht hatten, wurde auf der Rückfahrt vom Aachener Weihnachtsmarkt wohl eine weitere Leitung undicht, was uns aber während der Fahrt nicht auffiel.
Nach der Abfahrt von der Autobahn nahm ich dann beim Herabrollen von den Süchtelner Höhen einen flackernden Lichtschein neben dem Wagen und mein Hintermann blendete immer wieder sein Fernlicht auf... Ich rollte noch bis zu einer etwas breiteren Stelle, hielt an und schaute unters Auto: Brennende Flüssigkeit lief aus dem Motorraum ! Da ich vom ersten Brand des Peugeot noch wußte, daß das Feuer etwa eine halbe Stunde braucht, um vom Motor auf den Innenraum überzugreifen und am Anfang nicht mit einer Explosion zu rechnen war, brachte Renate erstmal in aller Ruhe meine Mutter und die Einkäufe in sichere Entfernung und dank Handy war auch schnell die Feuerwehr gerufen.


Bis diese eintraf fuhren noch etliche Wagen munter und interressiert an dem sich ausbreitenden Feuer vorbei, ein freundlicher Herr versuchte (leider vergebens) den Brand mit einem Handlöscher zu ersticken und ich nutzte die Gelegenheit, um ein paar Aufnahmen zu machen.

Einfache Brandsimulation
Leider hatte ich kein Stativ dabei, aber die Wirkung der Szenerie gibt das Bild schon ganz gut wieder...

Die Jungs von der Viersener Feuerwehr, unter denen ich (wie übrigens auch unter den inzwischen zahlreichen Schaulustigen) einen Kollegen begrüssen konnte, bekamen den Motorbrand dann schnell in den Griff, kühlten aber zur Sicherheit die im Heck liegenden Gastanks, indem sie eine Seitenscheibe einschlugen und mit dem C-Rohr kurzerhand die Ladefläche fluteten...


Da das Feuer hatte bereits die Verkabelung und Teile der Instrumentierung verschmort hatte waren letztlich nur der CD-Wechsler (nach intensiver Trocknung) und der neue Euro2-Kat aus dem Wrack zu retten.
(Obwohl ich einigen Aufwand trieb, um auch die Gastanks für den Nachfolger zu retten, erwies sich das als vergebliche Liebesmüh, denn die hätten wohl ursprünglich schon nicht (mehr) verbaut werden dürfen ?!? - aber trotzdem ist diese Gasanlage für mich immer noch der Benchmark für alle anderen !)


1996-2002: Opel Omega A 2.0i Caravan

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